Forstwirtschaft

Schutzwald im Überblick

Die Gesamtwaldfläche der Forstverwaltung von 1.642 Hektar liegt auf einer Seehöhe zwischen 850 und 2.000 Metern. Sie gliedert sich in 15% Wirtschaftswald, 65% Schutzwald im Ertrag und 20% Schutzwald außer Ertrag. Bei einer durchschnittlichen Hangneigung von ca.70% wird deutlich, welche wichtige Rolle die Schutzwaldbewirtschaftung und Sanierung in unserem Betrieb einnimmt.

Umtriebszeit von bis zu 120 Jahren

Der Schutz des Bodens vor Erosion durch Wind und Wasser ist Grundlage für einen gesunden Waldbestand. Die harten Wuchsbedingungen in unserem Revier haben in weiten Teilen eine Umtriebszeit von 120 Jahren zur Folge. Das Holz zeichnet sich daher besonders durch seinen langsamen Wuchs und seine Feinringigkeit aus.

Schutzwald

Baumarten in den Tief-, Mittel- und Hochlagen

In den Tieflagen wird der Wald von Fichten dominiert, was teils als Folge früherer Aufforstungen, vor allem von Weideflächen, zu sehen ist. Vereinzelt findet man dort auch Lärchen, selten aber Laubbaumarten wie Buche oder Bergahorn.

In den Mittellagen erhöht sich der Anteil an Lärchen deutlich und es finden sich entlang der Gräben auch einzelne Horste von Pionierbaumarten wie zum Beispiel der Birke oder Salweide.

Forstwirtschaft

Zur Waldgrenze hin wird der Anteil an Lärche und vor allem an Zirbe immer höher, im Gegensatz zur Fichte, die hier an Bedeutung verliert. In manchen Revierteilen gibt es reine Zirbenbestände, was wohl vor allem dem tüchtigen Zirbenhähr (bzw.Tannenhähr) zu verdanken ist. Vereinzelt geht der Wald in der Kampfzone auch in Latschenflächen über.

Waldgesellschaften im Revier der Forstverwaltung

Sauerklee – Schattenblümchentyp

Diese Waldgesellschaft zeichnet sich durch ihre frischen Böden aus. Es überwiegen die Humusformen Moder und Mull, auf denen wüchsige Fichten- und Lärchenwälder mit einer Absolutbonität bis 10 stocken. Man findet diese Walgesellschaften in den unteren Lagen des Maltatals wie des Gößgrabens.

Astmoos – Heidelbeer – Drahtschmieletyp

Die mäßig frischen bis trockenen, nährstoffärmeren Böden mit einer mangelnden Durchlüftung sind charakteristisch für diese Waldgesellschaft. Man findet sie vor allem in den Mittellagen. Auch hier dominieren Lärche und Fichte, wobei diese langwüchsiger sind und der Lärchenanteil etwas höher ist.

Heidelbeer – Preiselbeertyp

Hier handelt es sich überwiegend um sehr trockene, nährstoffarme und oft verdichtete oder versauerte Böden (Wacholder, Weißmoos). Dieser Typ ist vor allem in den Hochlagen anzutreffen, wo er auch auf größeren Flächen Rohhumus ausbildet. Hier stocken meist kurzschaftige, feinringige, also besonders langsamwüchsige Fichte-Lärchen-Zirben-Bestände.

BaumartWirtschafts-waldSchutzwald im ErtragSchutzwald außer ErtragSumme
Fichte83 %68 %53 %71 %
Lärche10 %16 %19 %14 %
Zirbe7 %16 %28 %15 %

Waldbewirtschaftung in steilem Gelände

Mit unserem Wegenetz von ca. 50 Kilometern Länge (LKW-befahrbar) erreichen wir heute eine Straßendichte von 30 lfm/ha, was uns eine forstliche Nutzungen mit relativ kleinflächigen Femel- und Saumschlägen ermöglicht.

Die meisten Nutzungen sind dabei aufgrund des steilen Geländes nur mit dem Seilkran zu bewältigen, sehr vereinzelt kann aber auch der Harvester zum Einsatz gebracht werden.

Besonders durch eine verstärkte Dickungspflege und Vornutzung mit Einzelstammentnahme versuchen wir, die Qualität unserer Bestände in den höheren Altersklassen zu heben. Vereinzelt wird so auch eine Naturverjüngung auf den für gewöhnlich sehr trockenen sonnseitigen Hängen möglich.

Extreme Wetterereignisse – Waldgesellschaften im Fokus

Schutzwald

Aufgrund der extremen Wetterereignisse der letzten Jahre arbeiten wir ständig an einer Verbesserung der Zusammensetzung unserer Waldgesellschaften und fördern deren Diversifikation. Als Beispiel kann hier die Erhöhung des Lärchenanteils bei Aufforstungen dienen. Auch der gezielte Einsatz von Zäunung hilft, die Folgen des Selektivverbisses durch Gams- und Rehwild zu mindern. So wird der Entmischung des Waldes Einhalt geboten.

Forstwirtschaft

In diesem Zusammenhang steht die jagdliche Nutzung zur Regulierung des Wildbestandes im Vordergrund. Wald- und Jagdbewirtschaftung sind nicht klar gegeneinander abgrenzbar.